Holzmarkt (9)
Binderholz vor Übernahme der größten britischen Sägewerksgruppe
binderholz steht vor einem wichtigen Meilenstein in der über 60-jährigen Geschichte des familiengeführten Unternehmens: Zur konsequenten Fortsetzung der langfristigen Expansions- und Wachstumsstrategie beabsichtigt die binderholz Gruppe die Übernahme der BSW Timber Ltd., dem größten Forst- und Sägewerksunternehmen in Großbritannien. Mit dem Haupteigentümer Endless LLP wurde bereits eine Einigung über die Anteilsübernahme erzielt. Diese soll, vorbehaltlich der Zustimmung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde und der britischen Financial Conduct Authority, noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Der Markenname BSW bleibt nach Integration in die binderholz Gruppe erhalten, das bisherige Management wird das Unternehmen weiterführen.
Mit der Übernahme von BSW wird binderholz zum größten Unternehmen in der Sägewerks- und Massivholzverarbeitungsindustrie in Europa und künftig rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 29 Standorten in Österreich, Deutschland, Großbritannien, Lettland, Finnland und den USA beschäftigen. Dieser Schritt stärkt die Positionierung von binderholz am wachsenden britischen Markt, der sich durch eine hohe Nachfrage nach Schnittholz-, Massivholz-, Holzbau- und DIY-Produkten auszeichnet. Der Green Economy Gedanke wird in Großbritannien aktiv gelebt, was sich in den seit Jahren konstanten Zuwachsraten für CO2-neutralen Holzbau widerspiegelt. Mit unseren Produkten decken wir diese Marktbedürfnisse optimal ab und planen weitere Investitionen in die Wertschöpfungstiefe.
BSW wurde 1848 im schottischen Earlston gegründet und verfügt über eine Produktionskapazität von über 1,2 Millionen Kubikmeter Schnittholz pro Jahr. Das Unternehmen mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt sieben Sägewerksstandorte in Großbritannien, einen Sägewerksstandort in Lettland und sieben weitere Produktionsstätten im Vereinigten Königreich. BSW ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Sägewerksindustrie aktiv: Von nachhaltigem Forstmanagement und Waldpflege – mit Kapazität zur Neupflanzung von bis zu 50 Mio. hochqualitativen Setzlingen pro Jahr – über die Holzernte bis hin zu Sägewerksbetrieb, Holzverarbeitung bzw. -vertrieb und Biomasseenergie.
BSW und binderholz ergänzen sich optimal zur konsequenten Fortsetzung der langfristigen Expansions- und Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe. Gemeinsam werden wir in Zukunft für höchste Versorgungssicherheit mit hochwertig und nachhaltig produzierten Produkten für Kunden und Partner sorgen!
Hilfe für Kleinprivatwaldbesitzer: Ministerin Michaela Kaniber erwirkt Ausnahmeregelung bei Einschlagsbeschränkungen
Kleinwaldbesitzer werden künftig über eine Bagatellgrenze von den Beschränkungen des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes entlastet. Das hat Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber bei Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erreicht. „Ich freue mich sehr, dass wir damit die Situation für unsere kleinen privaten Waldbesitzer rasch und unbürokratisch entschärfen können. Denn sie wären durch die neuen Bundesregelungen besonders betroffen gewesen“, so die Ministerin. Damit wird auch die regionale Versorgung kleiner Säger und Holz-Verarbeiter mit Frischholz gestärkt.
Für kleine Waldbesitzer ohne Buchführungspflicht, die meist nicht jedes Jahr die gleiche Menge einschlagen, gab es mit den bisher bestehenden Regelungen einige Unklarheiten. Jetzt steht fest: Insgesamt 75 Festmeter frisches Fichtenholz, das sind zwei bis drei LKW-Fuhren, dürfen unabhängig von den Einschlagsbeschränkungen in jedem einzelnen Betrieb eingeschlagen und verkauft werden. Alternativ dazu besteht die Regelung unverändert fort, dass 4,25 Festmeter je Hektar Betriebsfläche geschlagen und vermarktet werden können. Für einen 20 Hektar großen Betrieb wäre so beispielsweise eine Einschlagsmenge von 85 Festmeter zulässig.
Sollte unabhängig davon ein Waldbesitzer durch die Einschlagsbeschränkung von einer wirtschaftlich unbilligen Härte getroffen werden, die zum Beispiel zu einer Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz eines Forstbetriebs führen kann, besteht die Möglichkeit bei den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ausnahmeregelungen zu beantragen.
Weitere Informationen finden sich unter www.forst.bayern.de/forstschaeden-ausgleichsgesetz
Holzmarktbericht für das zweite Quartal 2020
Wirtschaft / Konjunktur
Das Geschäftsklima der Betriebe im Bauhauptgewerbe hat sich nach Eintrübungen in den Vormonaten wieder verbessert. Ausschlaggebend waren hier erneut weniger pessimistische Erwartungen als noch zum Ende des ersten Quartals. Die Baupreise blieben im zeiten Quartal stabil bis steigend.
Holzbaubetriebe berichten über einen stabilen Geschäftsbetrieb. Im zweiten Quartal lag die Auslastung hier witterungsbedingt über der des Vorquartals. Das Auftragspensum wurde ohne nennenswerte Behinderung planmäßig abgearbeitet. Es wird erwartet, dass Bauherren aufgrund der Umsatzsteuersenkung ab 1. Juli allenfalls Reparaturen vorziehen. Die Prognose für die Auslastung der Betriebe im zweiten Halbjahr 2020 ist weiterhin gut.
Holz verarbeitende Industrie
Bei den laubholzverarbeitenden Betrieben verschlechterten sich die Stimmung, die Geschäftslage und der Ausblick im zeiten Quartal. Nach Rückgängen bei der deutschen Produktion von Laubschnittholz in den Vorjahren hat sich dieser Trend im 1. Halbjahr 2020 sogar noch verstärkt. Die Exporte von Buchen- und Eichenschnittholz sind im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen.
Forstwirtschaft
Im II. Quartal waren neben den restlichen Schadhölzern aus Sturmwurf der Winterstürme übrig gebliebene Käferhölzer sowie Frischbefall zu beseitigen. Regional blieb die Abfuhr der Hölzer aus dem Wald hinter dem Fortschritt bei der Aufarbeitung des Schadholzes zurück, sodass sich in den Schadschwerpunktregionen die entstehenden Waldlager sukzessive vergrößerten.
Im Privatwald wurden als waldschutzwirksame Maßnahmen Zwischenlager mit ausreichend Abstand zum Wald eingerichtet und im Staatswald wurden wie in den Vorjahren verstärkt Mengen in Nasslager transportiert.
Nadelstammholz
Während zu Quartalsbeginn bis Ende April noch Holz auf bestehende Verträge mit Preisen von in der Spitze über 70,00 Euro (Fi SL B/C 2b) ausgeliefert werden konnte, war ab Anfang Mai fast kein reguläres Vorgehen mehr möglich. Einige Abnehmer bieten nur noch pauschale B-C-D-Preise an mit massiven Abschlägen im schwächeren und stärkeren Bereich.
Die Abschläge für schlechte Käferqualitäten betrugen in den meisten Fällen 25,00 – 35,00 € pro Festmeter.
Der Markt für Kiefernrundholz ist im Sog des Fichtenangebotes regional zusammengebrochen. Kiefer war weiterhin nur sehr schwer zu vermarkten und wurde im Preis analog zur Fichte nach unten korrigiert, was Auszahlungspreise zwischen 50,00 und 65,00 € für Abschnitte (FL B/C; 2b) bedeutete.
Die Nachfrage nach Douglasien- und Lärchenrundholz war weiterhin zu einem stabilen Preisniveau hoch.
Laubstammholz
Industrieholz
Die Corona-Pandemie hat mit dem wochenlangen Lockdown zu einer Krise der Textil- und Bekleidungsindustrie geführt und in der Folge die Hersteller von natürlichen Cellulosefasern unter Druck gesetzt. Der Absatz von Buchenindustrieholz gestaltete sich daher schwierig.
Energieholz/Brennholz
Zum Ausdrucken: Holzmarktbericht für das zweite Quartal 2020
Holzpreisanalyse für Baumarten mit geringen Verkaufsmengen
Durch die sich ändernden Umweltbedingungen werden bisher selten angebaute Baumarten als forstwirtschaftliche Alternativen zunehmend attraktiv. Ein wichtiges Anbaukriterium neben der zukünftigen Standortseignung ist der erzielbare Holzpreis. In den Holzverkaufsstatistiken der Forstverwaltungen tauchen Holzpreise von Baumarten, die nur in geringen Mengen vermarktet werden, nicht oder nur in gruppierter Form auf. Im Rahmen des Projektes "Auwald im Klimawandel" wurden daher deren Holzpreise aus den letzten zehn Jahren näher untersucht.
Als wichtigste Kenngrößen wurden die Durchschnittspreise und ihre Streuung ermittelt. Je stärker die Preise streuen, desto höher ist die Unsicherheit einer Preisprognose. Als Grundlage dienten die Preisdaten aus Submissionsverkäufen. Sie wurden für die Baumarten Apfel, Birne, Feldahorn, Hainbuche, Linde, Schwarznuss, Ulme und Walnuss erhoben. Insgesamt wurden die Preislisten von 97 Submissionen ausgewertet, die an 29 vorwiegend süddeutschen Submissionsplätzen zwischen 2009 bis 2019 durchgeführt wurden.
Neben den angegebenen Durchschnittspreisen lagen zudem von fast 1.600 Stämmen Einzelstammdaten mit Dimensionsangaben vor, welche eine detailliertere Preisanalyse zuließen. Die untersuchten Baumarten waren unterschiedlich häufig auf den Submissionen vertreten. Walnussholz wurde auf 73 der 97 Submissionen verkauft, Schwarznussholz als "Newcomer" dagegen nur auf 13. Durchschnittlich betrug die Holzmenge aller untersuchten Baumarten 29 Fm pro Submission. Gemessen an der Gesamtholzmenge aller angebotenen Baumarten hatten die selten vermarkteten Baumarten dadurch einen Anteil von 2%.
Richtig dicke Stämme sind eher selten
Als waldbauliches Ziel werden für viele der untersuchten Baumarten Brusthöhendurchmesser von 60 cm und mehr angegeben. Eine Rekonstruktion des Brusthöhendurchmessers zeigte, dass nur ein Drittel an Stämmen verkauft wurde, die als stehender Baum mit Rinde einen BHD von mehr als 60 cm aufgewiesen hätten. Starke Stämme wurden vor allem bei Walnuss, Linde, Ulme und Birne häufiger vermarktet (Tab. 1). Der Mittendurchmesser aller verkauften Stämme lag im Durchschnitt bei 46 cm ohne Rinde. Die geringsten Mittendurchmesser hatten Stämme von Schwarznuss und Apfel mit durchschnittlich 38 bzw. 35 cm.
Bei Schwarznuss dürfte dies unter anderem auf Durchforstungsbäume zurückzuführen sein, die aus jüngeren Waldbeständen auf den Markt gebracht wurden. Stämme über 1 Fm an Volumen waren selten. Lange Schäfte mit durchschnittlich 5 bis 6 m hatten Feldahorn, Hainbuche, Linde, Schwarznuss und Ulme. Walnuss, Apfel und Birne dagegen wiesen in der Regel kurze Stämme auf (Mittel 2-3 m), die, wie nachfolgend gezeigt wird, trotzdem hohe Preise erzielen konnten.
Tab. 1: Mittelwerte von BHD (rekonstruiert), Mittendurchmesser ohne Rinde, Länge und Volumen von 1.589 Einzelstämmen aus den untersuchten Submissionen. | |||||||||
Apfel | Birne | FAh | HBu | Linde | SNuss | Ulme | WNuss | Alle | |
rBHD (cm) | 40 | 52 | 51 | 52 | 59 | 49 | 56 | 57 | 54 |
MDM (cm) | 35 | 45 | 41 | 42 | 48 | 38 | 45 | 51 | 46 |
Länge (m) | 1,7 | 3,0 | 5,1 | 5,2 | 5,6 | 5,9 | 5,3 | 3,0 | 4,4 |
Vol (m3) | 0,2 | 0,5 | 0,7 | 0,7 | 1,1 | 0,8 | 1,0 | 0,6 | 0,7 |
Preislich eine Dreiklassengesellschaft
Bei Submissionen werden in der Regel Stämme mit überdurchschnittlicher Qualität zum Verkauf angeboten. Die nachfolgend angegebenen Werte stellen somit den oberen Rahmen für die im Waldbestand erzielbaren Preise dar (Tab. 2).
Tab. 2: Mittlerer Preis für die Stämme der untersuchten Baumarten. Der pro Submission angegebene Durchschnittspreis wurde mit der dort verkauften Holzmenge gewichtet und daraus der Mittelwert aus allen Submissionen berechnet. | ||||||||
Schwarznuss | Walnuss | Ulme | Birne | Apfel | Linde | Hainbuche | Feldahorn | |
€/fm | 513 | 483 | 371 | 285 | 282 | 133 | 106 | 98 |
Die höchsten Erlöse mit durchschnittlich 500 € für den Festmeter wurden für die beiden Nussarten bezahlt. Auch Ulmenholz erzielte im Durchschnitt einen hohen Preis. Birnen- und Apfelholz erlösten etwas unter 300 € pro Fm. Lindenholz lag mit ca. 130 € deutlich darunter und Hainbuche und Feldahorn erzielten als Wertholz im Mittel lediglich rund 100 € pro fm.
Neben dem Durchschnittspreis ist die Streuung der Preise für eine ökonomische Beurteilung relevant. Abb. 1 zeigt die Streuung der Durchschnittspreise zwischen den Submissionen. Jeder Durchschnittspreis einer Submission besitzt hier die gleiche Gewichtung.
Die Preise der gut bezahlten Hölzer variierten zwischen den Submissionen stark. Besonders deutlich waren die Preisunterschiede bei Nuss- und Apfelholz. Hier bestehen somit erhebliche Unsicherheiten bezüglich eines tatsächlich erzielbaren Preises. Aber selbst mit schlecht bezahlten Stämmen kann mit Nuss, Ulme oder Birne mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch ein besserer Preis erzielt werden als mit sehr guten Stämmen von Linde, Hainbuche oder Feldahorn. Die Preise dieser am geringsten bezahlten Hölzer variierten wenig und Preisausreißer blieben weitestgehend aus.
Vermarktungsort ist mitentscheidend
Mit einem steigenden Stammdurchmesser wird in der Regel ein steigender Holzpreis assoziiert. Wie Abb. 3a und 3b beispielhaft zeigen, war der Zusammenhang bei den untersuchten Baumarten unterschiedlich stark ausgeprägt.
Besonders eng war der Zusammenhang von Mittendurchmesser und Preis bei den Schwarznussstämmen. Anhand der Einzelstammpreise wurde untersucht, ob neben dem Durchmesser, die Stammlänge oder der Submissionsort einen Einfluss auf die Preisbildung hatten.
Tab. 3: Signifikante Einflussvariablen bei der Preisvorhersage für Einzelstämme (n = 1.589) | ||||||||
Apfel | Birne | Feldahorn | Hain-buche | Linde | Schwarznuss | Ulme | Walnuss | |
Stammzahl | 21 | 155 | 25 | 120 | 188 | 289 | 261 | 530 |
Submissionsort | X | X | X | X | X | (X) | X | X |
Durchmesser | (X) | X | X | X | X | X | ||
Länge |
Vom Submissionsort wurde bei jeder Baumart ein großer Teil der Streuung in signifikantem Maße erklärt. Bei Apfel- und Feldahorn war es sogar die einzig signifikante Erklärungsvariable. Allerdings war hier die Anzahl an Beobachtungen (21 bzw. 25 Stämme) relativ gering. Bei den restlichen Baumarten war zusätzlich der Stammdurchmesser eine signifikante Einflussgröße. Die Stammlänge spielte keine Rolle.
Fazit
- Für Wal- und Schwarznussstämme wurden die Spitzenpreise der untersuchten Baumarten bezahlt. Zudem waren hohe Preise mit Ulme, Apfel und Birne erzielbar. Gerade bei den hoch bezahlten Hölzern waren aber auch die Preisvariationen besonders groß und damit verbundene Preisprognosen sind dadurch erschwert.
- Bei Apfel, Birne, Nuss und Ulme konnte auch mit kurzen und relativ dünnen Stämmen mit Mittendurchmesser von 35 bis 40 cm bereits hohe Preise erzielt werden. Bei einer ökonomisch orientierten Waldbaustrategie sollten also Vornutzungen bzw. Durchforstungsholz ab einer bestimmten Dimension auf jeden Fall mitberücksichtigt werden. Auch eine Absenkung des Zieldurchmessers wäre bei bestimmten waldbaulichen Rahmenbedingungen zu diskutieren.
- Die Preisschwankungen bei Linde, Hainbuche und Feldahorn sind gering und eine Preisprognose ist deutlich sicherer als bei den hoch bezahlten Baumarten. Allerdings erzielte das Holz dieser Baumarten im Durchschnitt nur rund 100 € pro Fm, was ihre Attraktivität als Hauptbaumart deutlich schmälert. Dennoch haben sie auch ökonomisch gesehen als Sicherheitskomponente im Baumartenportfolio ihre Anbauberechtigung.
- Bei den starken Durchmessern streuten die Holzpreise einer Baumart oftmals stärker als bei dünneren Stämmen. Aussagen zu möglicherweise erzielbaren Preisen werden somit mit zunehmendem Durchmesser immer unsicherer.
- Der richtige Verkaufsort hat neben der Baumart und dem Durchmesser einen entscheidenden Einfluss darauf, welcher Preis für das Holz bezahlt wird.
Holzlogistik: Chancen und Risiken bayerischer Rundholzfrächter
Holzlogistik kämpft heute mit niedrigen Frachtpreisen und hohen Transportkosten sowie in Zukunft mit Fahrermangel
Viel Holz liegt im Wald und wird nur schleppend abgefahren – vor allem bei Kalamitäten. Schnell werden Rufe nach Ausnahmen von den Gewichtsbeschränkungen der LKW laut, um die Transportkapazitäten zu erhöhen. Welche Probleme die bayerischen Rundholztransporteure heute und in Zukunft zu lösen haben, hat eine Marktstudie der LWF untersucht.
Die von den Unternehmen im Jahr 2017 transportierte Rundholzmenge wurde auf 16,1 Millionen Festmeter hochgerechnet, wovon rund 14,3 Millionen Festmeter aus Bayern stammen. Diese Menge liegt erstaunlicherweise deutlich über der 2017 in Bayern eingeschlagenen Holzmenge von rund 11,1 Millionen Festmeter Stamm- und Industrieholz. Dies deutet darauf hin, dass in Bayern zumindest in Zeiten ohne Kalamitäten eher ein Überhang an Rundholz-Transportkapazität vorhanden ist.
Becker (2019) ermittelte in seiner Umfrage eine durchschnittliche Wochenstundenzahl von 53 Stunden und Witte (2019) stufte die geleisteten Wochenstunden in Deutschland als besonders hoch ein, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Kurz gesagt, der Rundholztransport ist ein hartes Geschäft, das besondere Anforderungen an die Fahrer stellt, so dass nicht jeder Fahrer auch darin bestehen kann.
Einfach Rundholzfahrer aus dem Ausland zu holen, ist aber auch keine Lösung, denn in einigen osteuropäischen Ländern wird die Fahrerverfügbarkeit von dort ansässigen Unternehmen genauso angespannt wie in Deutschland eingeschätzt (Witte 2019). Wie kann nun dem Fahrermangel begegnet werden? In der Folge werden einige Maßnahmen vorgestellt.
Demzufolge nannten die befragten Unternehmen zu niedrige Frachtpreise und Probleme bei der Weitergabe von Kostensteigerungen an die Kunden häufiger als ihre drängendsten Probleme als den Fahrermangel. Dass die Frachtpreise sehr niedrig sind, wird auch von einigen Auftraggebern eingeräumt.
Neben dem finanziellen Anreiz lässt sich die Attraktivität des Berufs auch dadurch verbessern, dass das Umfeld angenehmer gestaltet wird. Dazu gehört der bessere Umgang mit den Fahrern, auch mit denen, welche die deutsche Sprache wenig beherrschen, sowohl im Wald als auch in den Werken. In einigen Werken bemüht man sich aktiv, den Fahrern ein angenehmes Umfeld zu bieten. Auch durch die Gestaltung der Fahrerkabine und künftig wohl auch der Kranbedienung mittels Virtual-Reality-Brille lassen sich die Arbeitsbedingungen verbessern.
Da es fast keine Frauen unter den Rundholz- LKW-Fahrern gibt, wird das Potenzial der Hälfte des Arbeitsmarktes noch nicht ausgeschöpft. Um vermehrt Frauen einzusetzen, müssten die Speditionen mehr Teilzeitarbeit anbieten, was gewiss eine organisatorische Herausforderung bedeuten wird. Wenn die Personalkapazitäten knapper werden, sollten diese zumindest effizienter eingesetzt werden.
Viele Versuche, die Ankunftszeiten der LKW zu entzerren, sind bisher gescheitert. Teilweise wird das Abladen der LKW gestoppt, wenn ein Holz-Zug abgeladen werden muss. Werden diese Abladestopps früh genug an die Frächter kommuniziert, dann können sie bei der Tourenplanung berücksichtigt werden. Die Wartezeiten lassen sich nach Einschätzung von Experten vor allem durch organisatorische Maßnahmen verringern.
Neben den niedrigen Frachtpreisen und den steigenden Transportkosten wird in Zukunft der Mangel an LKW-Fahrern und -Fahrerinnen der Holzlogistikbranche große Probleme bereiten. Organisatorische Maßnahmen, intelligente Softwarelösungen für Tourenplanung etc. und eine intensivere Kommunikation aller Beteiligten der Logistikkette sind weitere wichtige Ansätze dafür, dass es in der Rundholzlogistik wieder mehr »rund« läuft.
Holzmarktbericht 1. Quartal 2020
Wirtschaft / Konjunktur
Das Geschäftsklima der Betriebe im Bauhauptgewerbe – aktuell noch als gut eingeschätzt – trübt sich ebenfalls ein, jedoch weit weniger stark als in anderen Branchen.
Holzbaubetriebe berichten über ein großes Auftragspolster bis in den Spätsommer hinein und einen stabilen Geschäftsbetrieb.
Holz verarbeitende Industrie
Bei den laubholzverarbeitenden Betrieben verschlechterten sich die Stimmung, die Geschäftslage und der Ausblick zum Quartalsende hin deutlich. Die meisten Betriebe konnten jedoch von Jahresbeginn an planmäßig produzieren und gleichzeitig ihre Rundholzlager für die kommenden Monate füllen.
Forstwirtschaft
Neben den Schadhölzern aus Sturmwurf waren übrig gebliebene Käferhölzer zu beseitigen. Die Abfuhr der Hölzer aus dem Wald blieb hinter dem Fortschritt bei der Aufarbeitung der Sturmhölzer zurück, sodass sich die entstehenden Waldlager sukzessive vergrößerten.
In den Laubholzregionen lief der Einschlag überwiegend planmäßig und konnte zum Ende des Quartals weitestgehend abgeschlossen werden. Die Befürchtungen, dass der Laubholzeinschlag unter der mit Hochdruck betriebenen Aufarbeitung von Nadel-Schadhölzern leiden würde, haben sich nicht bewahrheitet.
Nadelstammholz
Während zu Beginn des Quartals frisches Fichtenholz (Fi SL B/C; 2b) zwischen 65,00 und 75,00 € pro Festmeter vermarktet werden konnte, gaben die
Preise zum Ende des Quartals erheblich nach. Fichtenlangholz in B-Qualität hat ebenfalls z an Wert eingebüßt und liegt bei einer verhaltenen
Nachfrage zwischen 70,00 € und 90,00 € pro Festmeter.
Die Abschläge für schlechte Käferqualitäten bewegten sich in den meisten Fällen auf dem bekannten Niveau von 20,00 bis 30,00 € pro Festmeter
Kiefer war weiterhin nur schwer zu vermarkten und wurde im Preis analog zur Fichte nach unten korrigiert, was Auszahlungspreise zwischen 50,00
und 65,00 € für Abschnitte (FL B/C; 2b) bedeutete.
Die Nachfrage nach qualitativ guten Douglasien und Lärchen war weiterhin hoch. Hier konnten Stammholzpreise (2b+ in Güte B) zwischen 105,00
und 120,00 € pro Festmeter erzielt werden
Laubstammholz
fortschreiben.
Buchenrundholz wurde auf Basis der in 2019 für die Einschlagssaison abgeschlossenen Verträge planmäßig vermarktet.
Eiche (L 4; B) erzielte zwischen 330,00 und 365,00 € pro Festmeter. Für stärkere Dimensionen wurden Preise zwischen 400,00 und vereinzelt 500,00 € pro
Festmeter ausbezahlt.
Mehrere Tausend Euro für einen Stamm?
Klingt in Zeiten der schwachen Holzpreise allzu phantastisch. Doch es gibt sie tatsächlich. Bäume, die als Werthölzer versteigert werden und Käufern hohe Summen wert sind. Dies geschieht normalerweise auf sogenannten Wertholzsubmissionen. Eine davon findet jedes Jahr in Bopfingen statt und endete nun am 13.Februar.
Unser Geschäftsführer, Herr Ludwig Schön, sowie einige unserer Mitglieder, die Bäume zur Versteigerung geliefert hatten, konnten sich in der Woche darauf direkt vor Ort ein Bild über die Submission machen. Dabei erhielten sie fachkundige Informationen aus erster Hand durch Herrn Müller, dem Büroleiter der Forst-Außenstelle Bopfingen, der sie in einer persönlichen Führung betreute.
Insgesamt wurden bei der Wertholzsubmission 2.887 FM Holz mit einem Erlös von durchschnittlich 463 € /FM versteigert. Dies entspricht einem Höchstwert seid Bestehen. Dieser ist vor allem auf eine gute Nachfrage bei Eichen zurückzuführen. So haben sich die Veranstalter auch entschieden in Zukunft nicht mehr als 3.000 FM aufzulegen, um weiterhin gute Qualitäten im Angebot zu haben.
Die Hauptbaumart bei der Versteigerung war die Eiche mit 2.109 FM und einem Durchschnittspreis von 547 €/FM. Weiterhin wurden unter anderem 24 verschiedene Baumarten, darunter Eschen, Lärchen, Douglasien, Fichten, Obstbäume und Ulmen versteigert. Dieses Jahr wurde von einer Eibe (4 m, 63 cm Mittendurchmesser) das zweithöchste Gebot seid Bestehen der Submission erreicht. Für diese wurde 2.001 €/FM geboten. Die diesjährige Braut, also der am höchst bewertete Stamm, war eine Eiche mit 5,2 FM und einem Gebot von 6.708 €. Von Mitgliedern der WBV wurden insgesamt 41 FM zur Submission geliefert und zwar Eichen, Lärchen und eine Elsbeere. Dabei war man mit den Ergebnissen der Lärchen und Elsbeere sehr zufrieden, die Eichen blieben unter den Erwartungen.
Die Bopfinger Wertholzsubmission findet immer einmal im Jahr statt. Gesucht werden qualitativ, hochwertige, wertvolle und seltene Hölzer. Besonders gefragt sind Eichen, Nussbäume, Obstbäume und Lärchen. Aus den Werthölzern werden beispielsweise Weinfässer, Furniere für Möbel oder Musikinstrumente gefertigt.
Haben auch Sie einen geeigneten Baum zur Versteigerung, so ist dieser bis spätestens Ende Oktober an uns zu melden. Anschließend wird dieser Baum vorab durch uns begutachtet. Die Bereitstellung hat bis Ende November zu erfolgen. Die Submission endet immer Mitte Februar.
Holzmarktbericht für das dritte Quartal 2019
- Veröffentlichung des StmELF Bayern -
Wirtschaft / Konjunktur
Holz verarbeitende Industrie
Forstwirtschaft
Die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat bei der Verbringung von Rundholz außerhalb des Waldes und anschließender Lagerung auf landwirtschaftlichen Flächen und die Einlagerung von Hölzern durch die Bayerischen Staatsforsten in Nasslager konnte die Situation zumindest in Teilen entschärfen und die Märkte entlasten.
Nadelstammholz
Kiefer war wie im vergangen Quartal aufgrund des erhöhten Käferholzanfalles nur schwer zu vermarkten. Preise für Abschnitte (FL B/C; 2b) lagen zwischen 50,00 und 65,00 € pro Festmeter frei Wald und vereinzelt auch darunter.
Laubstammholz
Die Frühlieferprämien wurden im Vergleich zu 2018 von 20,00 auf 15,00 € pro Festmeter im August abgesenkt und die weiteren Staffelungen verkürzt. Für Kalamitätsholz wurde keine Frühlieferprämie angeboten.
Eiche wurde wie in den letzten Jahren bei nahezu gleichbleibend hohen Preisen rege nachgefragt.
Industrieholz
Beim Schleifholz war weiterhin ein kalamitätsbedingtes Überangebot zu beobachten. Die aus dem Vorquartal reduzierte Papierholzmenge (IS N) für den Privatwald wirkte sich auch im 3. Quartal negativ aus. Der mit einigen Forstwirtschaftlichen Vereinigungen geschlossene Vertrag mit Abnehmern der Papierindustrie mit einer Laufzeit bis 31. Oktober konnte noch nicht fortgeschrieben werden.
Holzmarktbericht für das zweite Quartal 2019
- Veröffentlichung des StmELF Bayern -
Wirtschaft / Konjunktur
Holz verarbeitende Industrie
Die nadelholzverarbeitenden Betriebe konnten trotz leichter Preiseingeständnisse für ihre Produkte bei den aktuell niedrigen Einkaufspreisen für Rundholz erneut Rekordgewinne verbuchen.
Die bayerischen Laubholzsäger waren ausreichend mit Rohstoff versorgt und füllten im vergangen Quartal ihre Lager für die Sommermonate. Bereits zur Mitte des Jahres 2019 wurde von einigen Buchenholzabnehmern ein reges Einkaufsinteresse mit entsprechenden Frühlieferprämien angekündigt.
Forstwirtschaft
Der Frischholzeinschlag ist in allen Besitzarten weitestgehend zum Erliegen gekommen und wird nur bei vertraglichen Verpflichtungen oder für Sondersortimente mit entsprechenden Preisen durchgeführt.
Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) haben wie im vergangen Jahr auch frühzeitig damit begonnen, Hölzer in Nasslagern zu konservieren und somit die Marktsituation nicht noch zusätzlich zu belasten. Durch den reduzierten Frischholzeinschlag und der Einlagerungsstrategie der BaySF konnten waldseitig bereitgestellte Stammholzmengen vielerorts wieder zügiger abfließen als zu Beginn des Jahres.
Nadelstammholz
Für frische Fichtenabschnitte (FL B/C; 2b) ergab sich je nach Region und Besitzart eine relativ weite Preisspanne zwischen 55,00 und 70,00 € pro Festmeter frei Waldstraße. Langhölzer in guter Qualität (ST B; 2b) konnten vereinzelt zu Preisen von deutlich über 80,00 € pro Festmeter vermarktet werden. Für bereits verfärbte und überlagerte Käferhölzer wurden Abschläge zwischen 25,00 und 30,00 € pro Festmeter erhoben, was in einigen Regionen Auszahlungspreise von 25,00 bis 30,00 € in der Stärkeklasse 2b (20,00 bis 25,00 € in der Stärkeklasse 2a) bedeutete und eine kostendeckende Aufarbeitung teilweise nicht mehr ermöglichte.
Kiefernabschnitte waren aufgrund des erhöhten Fichtenanfalles vielerorts nur schwer zu vermarkten, was das Preisniveau im Leitsortiment (FL B/C; 2b) auf Preise zwischen 55,00 und 65,00 € pro Festmeter frei Wald sinken ließ.
Laubstammholz
Industrieholz
Papierholz (IS N) aus dem Privatwald konnte bei reduzierter Menge (minus 50 %) auf bestehende Verträge zu den bekannten Konditionen geliefert werden.
Interpreten
- Bayerischer Waldbesitzerverband e. V.
- Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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