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Holzmarkt

Holzmarkt (9)

binderholz steht vor einem wichtigen Meilenstein in der über 60-jährigen Geschichte des familiengeführten Unternehmens: Zur konsequenten Fortsetzung der langfristigen Expansions- und Wachstumsstrategie beabsichtigt die binderholz Gruppe die Übernahme der BSW Timber Ltd., dem größten Forst- und Sägewerksunternehmen in Großbritannien. Mit dem Haupteigentümer Endless LLP wurde bereits eine Einigung über die Anteilsübernahme erzielt. Diese soll, vorbehaltlich der Zustimmung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde und der britischen Financial Conduct Authority, noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Der Markenname BSW bleibt nach Integration in die binderholz Gruppe erhalten, das bisherige Management wird das Unternehmen weiterführen.

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Mit der Übernahme von BSW wird binderholz zum größten Unternehmen in der Sägewerks- und Massivholzverarbeitungsindustrie in Europa und künftig rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 29 Standorten in Österreich, Deutschland, Großbritannien, Lettland, Finnland und den USA beschäftigen. Dieser Schritt stärkt die Positionierung von binderholz am wachsenden britischen Markt, der sich durch eine hohe Nachfrage nach Schnittholz-, Massivholz-, Holzbau- und DIY-Produkten auszeichnet. Der Green Economy Gedanke wird in Großbritannien aktiv gelebt, was sich in den seit Jahren konstanten Zuwachsraten für CO2-neutralen Holzbau widerspiegelt. Mit unseren Produkten decken wir diese Marktbedürfnisse optimal ab und planen weitere Investitionen in die Wertschöpfungstiefe.

BSW wurde 1848 im schottischen Earlston gegründet und verfügt über eine Produktionskapazität von über 1,2 Millionen Kubikmeter Schnittholz pro Jahr. Das Unternehmen mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt sieben Sägewerksstandorte in Großbritannien, einen Sägewerksstandort in Lettland und sieben weitere Produktionsstätten im Vereinigten Königreich. BSW ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Sägewerksindustrie aktiv: Von nachhaltigem Forstmanagement und Waldpflege – mit Kapazität zur Neupflanzung von bis zu 50 Mio. hochqualitativen Setzlingen pro Jahr – über die Holzernte bis hin zu Sägewerksbetrieb, Holzverarbeitung bzw. -vertrieb und Biomasseenergie.

BSW und binderholz ergänzen sich optimal zur konsequenten Fortsetzung der langfristigen Expansions- und Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe. Gemeinsam werden wir in Zukunft für höchste Versorgungssicherheit mit hochwertig und nachhaltig produzierten Produkten für Kunden und Partner sorgen!

 

Foto: (c) WBV Neuburg-Schrobenhausen
Literaturnachweis: binderholz vor Übernahme der größten britischen Sägewerksgruppe (11.10.2021) - binderholz - Abgerufen 11.10.2021 von https://www.binderholz.com/news/details/binderholz-vor-uebernahme-der-groessten-britischen-saegewerksgruppe/

Kleinwaldbesitzer werden künftig über eine Bagatellgrenze von den Beschränkungen des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes entlastet. Das hat Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber bei Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erreicht. „Ich freue mich sehr, dass wir damit die Situation für unsere kleinen privaten Waldbesitzer rasch und unbürokratisch entschärfen können. Denn sie wären durch die neuen Bundesregelungen besonders betroffen gewesen“, so die Ministerin. Damit wird auch die regionale Versorgung kleiner Säger und Holz-Verarbeiter mit Frischholz gestärkt.

Bild von Albrecht Fietz auf Pixabay

Für kleine Waldbesitzer ohne Buchführungspflicht, die meist nicht jedes Jahr die gleiche Menge einschlagen, gab es mit den bisher bestehenden Regelungen einige Unklarheiten. Jetzt steht fest: Insgesamt 75 Festmeter frisches Fichtenholz, das sind zwei bis drei LKW-Fuhren, dürfen unabhängig von den Einschlagsbeschränkungen in jedem einzelnen Betrieb eingeschlagen und verkauft werden. Alternativ dazu besteht die Regelung unverändert fort, dass 4,25 Festmeter je Hektar Betriebsfläche geschlagen und vermarktet werden können. Für einen 20 Hektar großen Betrieb wäre so beispielsweise eine Einschlagsmenge von 85 Festmeter zulässig.

Sollte unabhängig davon ein Waldbesitzer durch die Einschlagsbeschränkung von einer wirtschaftlich unbilligen Härte getroffen werden, die zum Beispiel zu einer Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz eines Forstbetriebs führen kann, besteht die Möglichkeit bei den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ausnahmeregelungen zu beantragen.

Weitere Informationen finden sich unter www.forst.bayern.de/forstschaeden-ausgleichsgesetz

 

Fotonachweis: Bild von Albrecht Fietz auf Pixabay
Literaturnachweis: Pressemitteilung Hilfe für Kleinprivatwaldbesitzer: Ministerin Michaela Kaniber erwirkt Ausnahmeregelung bei Einschlagsbeschränkungen (19.05.2021) - Bayerische Staatministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Abgerufen 20.05.2021 von https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2021/273058/
Freitag, 11 September 2020 05:23

Holzmarktbericht für das zweite Quartal 2020

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Wirtschaft / Konjunktur

Die Corona-Pandemie hat im Berichtszeitraum weltweit zu einem massiven Einbruch der Konjunktur geführt. Nach den katastrophalen Vormonaten hat sich die Stimmung unter den deutschen Unternehmen jedoch im Mai etwas erholt und im Juni weiter aufgehellt. Beim ifo-Geschäftsklimaindex war von Mai auf Juni sogar der stärkste jemals gemessene Anstieg zu verzeichnen (von 79,7 auf 86,2 Punkte).

Das Geschäftsklima der Betriebe im Bauhauptgewerbe hat sich nach Eintrübungen in den Vormonaten wieder verbessert. Ausschlaggebend waren hier erneut weniger pessimistische Erwartungen als noch zum Ende des ersten Quartals. Die Baupreise blieben im zeiten Quartal stabil bis steigend.

Holzbaubetriebe berichten über einen stabilen Geschäftsbetrieb. Im zweiten Quartal lag die Auslastung hier witterungsbedingt über der des Vorquartals. Das Auftragspensum wurde ohne nennenswerte Behinderung planmäßig abgearbeitet. Es wird erwartet, dass Bauherren aufgrund der Umsatzsteuersenkung ab 1. Juli allenfalls Reparaturen vorziehen. Die Prognose für die Auslastung der Betriebe im zweiten Halbjahr 2020 ist weiterhin gut.
 

Holz verarbeitende Industrie

Die inländischen Preise für Nadelschnittholz sind im zeiten Quartal gefallen und folgten damit dem Trend beim Rundholzpreis. Trotz sehr guter Versorgungslage bei gleichzeitig niedrigen Einkaufspreisen für Rohholz wurde die Geschäftslage im II. Quartal 2020 schlechter eingeschätzt, wobei die Prognosen negativer waren als die tatsächliche Wirtschaftssituation. Die Nadelholzsäger konnten wegen der Corona-Pandemie und des damit verbundenen zeitweisen Wegbrechens einiger Absatzmärkte nicht in vollem Umfang produzieren. Die Produktion dürfte daher in Österreich im 1. Halbjahr um 20 Prozent niedriger liegen als im 1. Halbjahr 2019. In Deutschland ist die Produktion im April und Mai um 15 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Im Juni wurde bereits in etwa wieder auf Vorjahresniveau produziert. Für das dritte Quartal herrscht Zuversicht vor.

Bei den laubholzverarbeitenden Betrieben verschlechterten sich die Stimmung, die Geschäftslage und der Ausblick im zeiten Quartal. Nach Rückgängen bei der deutschen Produktion von Laubschnittholz in den Vorjahren hat sich dieser Trend im 1. Halbjahr 2020 sogar noch verstärkt. Die Exporte von Buchen- und Eichenschnittholz sind im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen.
 

Forstwirtschaft

Wegen der hohen Borkenkäfer-Ausgangspopulation aus dem Vorjahr und des zunächst trockenen Frühjahrs erreichten die von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft erhobenen Schwärmzahlen des Buchdruckers in einigen Regionen Bayerns sehr hohe Werte. Die anhaltenden Regenfälle führten regional aber zu einer leichten Entspannung und zur verzögerten Entwicklung der Borkenkäfer.

Im II. Quartal waren neben den restlichen Schadhölzern aus Sturmwurf der Winterstürme übrig gebliebene Käferhölzer sowie Frischbefall zu beseitigen. Regional blieb die Abfuhr der Hölzer aus dem Wald hinter dem Fortschritt bei der Aufarbeitung des Schadholzes zurück, sodass sich in den Schadschwerpunktregionen die entstehenden Waldlager sukzessive vergrößerten.

Im Privatwald wurden als waldschutzwirksame Maßnahmen Zwischenlager mit ausreichend Abstand zum Wald eingerichtet und im Staatswald wurden wie in den Vorjahren verstärkt Mengen in Nasslager transportiert.
 

Nadelstammholz

Die Situation am Holzmarkt war weiterhin extrem angespannt. Der hohe Anfall an Kalamitätshölzern in Bayern in Verbindung mit einem anhaltenden Importdruck aus den benachbarten Bundesländern und angrenzenden EU-Staaten beeinflussten hier weiterhin negativ. Bayernweit ist der Frischholzeinschlag zum Erliegen gekommen. Für den Großteil der Forstbetriebe ist die Situation am Holzmarkt mittlerweile desolat.

Während zu Quartalsbeginn bis Ende April noch Holz auf bestehende Verträge mit Preisen von in der Spitze über 70,00 Euro (Fi SL B/C 2b) ausgeliefert werden konnte, war ab Anfang Mai fast kein reguläres Vorgehen mehr möglich. Einige Abnehmer bieten nur noch pauschale B-C-D-Preise an mit massiven Abschlägen im schwächeren und stärkeren Bereich.

Die Abschläge für schlechte Käferqualitäten betrugen in den meisten Fällen 25,00 – 35,00 € pro Festmeter.

Der Markt für Kiefernrundholz ist im Sog des Fichtenangebotes regional zusammengebrochen. Kiefer war weiterhin nur sehr schwer zu vermarkten und wurde im Preis analog zur Fichte nach unten korrigiert, was Auszahlungspreise zwischen 50,00 und 65,00 € für Abschnitte (FL B/C; 2b) bedeutete.

Die Nachfrage nach Douglasien- und Lärchenrundholz war weiterhin zu einem stabilen Preisniveau hoch.
 

Laubstammholz

Die Laubholzsaison war im Berichtszeitraum bereits abgeschlossen.
 

Industrieholz

Die Holzwerkstoffindustrie hat die Produktion in den letzten Monaten coronabedingt reduziert. Der Bedarf an Waldindustrie- und Sägerestholz ist daher gesunken. Insbesondere FK-Qualitäten waren kaum noch zu vermarkten. Beim Papierholz (IS N) konnte vielerorts zu den aus dem Vorquartal gültigen Konditionen vermarktet werden, jedoch wurde die Anfuhr bei den großen Abnehmern gedrosselt.

Die Corona-Pandemie hat mit dem wochenlangen Lockdown zu einer Krise der Textil- und Bekleidungsindustrie geführt und in der Folge die Hersteller von natürlichen Cellulosefasern unter Druck gesetzt. Der Absatz von Buchenindustrieholz gestaltete sich daher schwierig.
 

Energieholz/Brennholz

Durch das Überangebot im Industrieholzsektor stehen auch die Märkte für Energieholzsortimente unter Preis- und Mengendruck. Bei Waldhackschnitzeln war eine relativ große Preisspanne von 65,00 € pro t-atro (=Tonne absolut trocken) bis über 90,00 € pro t-atro zu beobachten. In Hauptschadregionen gibt es für Waldhackschnitzel keinen Markt mehr.
 
 

Zum Ausdrucken: Holzmarktbericht für das zweite Quartal 2020

 
 
 
Fotonachweis: WBV Neuburg-Schrobenhausen
Literaturnachweis: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (---) - Holzmarktbericht für das zweite Quartal 2020 - Abgerufen 11.09.2020 von https://www.stmelf.bayern.de/wald/holz/004816/index.php

Linde Bild von Renée Stockinger auf Pixabay

Durch die sich ändernden Umweltbedingungen werden bisher selten angebaute Baumarten als forstwirtschaftliche Alternativen zunehmend attraktiv. Ein wichtiges Anbaukriterium neben der zukünftigen Standortseignung ist der erzielbare Holzpreis. In den Holzverkaufsstatistiken der Forstverwaltungen tauchen Holzpreise von Baumarten, die nur in geringen Mengen vermarktet werden, nicht oder nur in gruppierter Form auf. Im Rahmen des Projektes "Auwald im Klimawandel" wurden daher deren Holzpreise aus den letzten zehn Jahren näher untersucht.

Als wichtigste Kenngrößen wurden die Durchschnittspreise und ihre Streuung ermittelt. Je stärker die Preise streuen, desto höher ist die Unsicherheit einer Preisprognose. Als Grundlage dienten die Preisdaten aus Submissionsverkäufen. Sie wurden für die Baumarten Apfel, Birne, Feldahorn, Hainbuche, Linde, Schwarznuss, Ulme und Walnuss erhoben. Insgesamt wurden die Preislisten von 97 Submissionen ausgewertet, die an 29 vorwiegend süddeutschen Submissionsplätzen zwischen 2009 bis 2019 durchgeführt wurden.

Neben den angegebenen Durchschnittspreisen lagen zudem von fast 1.600 Stämmen Einzelstammdaten mit Dimensionsangaben vor, welche eine detailliertere Preisanalyse zuließen. Die untersuchten Baumarten waren unterschiedlich häufig auf den Submissionen vertreten. Walnussholz wurde auf 73 der 97 Submissionen verkauft, Schwarznussholz als "Newcomer" dagegen nur auf 13. Durchschnittlich betrug die Holzmenge aller untersuchten Baumarten 29 Fm pro Submission. Gemessen an der Gesamtholzmenge aller angebotenen Baumarten hatten die selten vermarkteten Baumarten dadurch einen Anteil von 2%.

Richtig dicke Stämme sind eher selten

Als waldbauliches Ziel werden für viele der untersuchten Baumarten Brusthöhendurchmesser von 60 cm und mehr angegeben. Eine Rekonstruktion des Brusthöhendurchmessers zeigte, dass nur ein Drittel an Stämmen verkauft wurde, die als stehender Baum mit Rinde einen BHD von mehr als 60 cm aufgewiesen hätten. Starke Stämme wurden vor allem bei Walnuss, Linde, Ulme und Birne häufiger vermarktet (Tab. 1). Der Mittendurchmesser aller verkauften Stämme lag im Durchschnitt bei 46 cm ohne Rinde. Die geringsten Mittendurchmesser hatten Stämme von Schwarznuss und Apfel mit durchschnittlich 38 bzw. 35 cm.

Bei Schwarznuss dürfte dies unter anderem auf Durchforstungsbäume zurückzuführen sein, die aus jüngeren Waldbeständen auf den Markt gebracht wurden. Stämme über 1 Fm an Volumen waren selten. Lange Schäfte mit durchschnittlich 5 bis 6 m hatten Feldahorn, Hainbuche, Linde, Schwarznuss und Ulme. Walnuss, Apfel und Birne dagegen wiesen in der Regel kurze Stämme auf (Mittel 2-3 m), die, wie nachfolgend gezeigt wird, trotzdem hohe Preise erzielen konnten.

Tab. 1: Mittelwerte von BHD (rekonstruiert), Mittendurchmesser ohne Rinde, Länge und Volumen von 1.589 Einzelstämmen aus den untersuchten Submissionen.
Apfel Birne FAh HBu Linde SNuss Ulme WNuss Alle
rBHD (cm) 40 52 51 52 59 49 56 57 54
MDM (cm) 35 45 41 42 48 38 45 51 46
Länge (m) 1,7 3,0 5,1 5,2 5,6 5,9 5,3 3,0 4,4
Vol (m3) 0,2 0,5 0,7 0,7 1,1 0,8 1,0 0,6 0,7

Preislich eine Dreiklassengesellschaft

Bei Submissionen werden in der Regel Stämme mit überdurchschnittlicher Qualität zum Verkauf angeboten. Die nachfolgend angegebenen Werte stellen somit den oberen Rahmen für die im Waldbestand erzielbaren Preise dar (Tab. 2).

Tab. 2: Mittlerer Preis für die Stämme der untersuchten Baumarten. Der pro Submission angegebene Durchschnittspreis wurde mit der dort verkauften Holzmenge gewichtet und daraus der Mittelwert aus allen Submissionen berechnet.
Schwarznuss Walnuss Ulme Birne Apfel Linde Hainbuche Feldahorn
€/fm 513 483 371 285 282 133 106 98

Die höchsten Erlöse mit durchschnittlich 500 € für den Festmeter wurden für die beiden Nussarten bezahlt. Auch Ulmenholz erzielte im Durchschnitt einen hohen Preis. Birnen- und Apfelholz erlösten etwas unter 300 € pro Fm. Lindenholz lag mit ca. 130 € deutlich darunter und Hainbuche und Feldahorn erzielten als Wertholz im Mittel lediglich rund 100 € pro fm.

Neben dem Durchschnittspreis ist die Streuung der Preise für eine ökonomische Beurteilung relevant. Abb. 1 zeigt die Streuung der Durchschnittspreise zwischen den Submissionen. Jeder Durchschnittspreis einer Submission besitzt hier die gleiche Gewichtung.

Die Preise der gut bezahlten Hölzer variierten zwischen den Submissionen stark. Besonders deutlich waren die Preisunterschiede bei Nuss- und Apfelholz. Hier bestehen somit erhebliche Unsicherheiten bezüglich eines tatsächlich erzielbaren Preises. Aber selbst mit schlecht bezahlten Stämmen kann mit Nuss, Ulme oder Birne mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch ein besserer Preis erzielt werden als mit sehr guten Stämmen von Linde, Hainbuche oder Feldahorn. Die Preise dieser am geringsten bezahlten Hölzer variierten wenig und Preisausreißer blieben weitestgehend aus.

Vermarktungsort ist mitentscheidend

Mit einem steigenden Stammdurchmesser wird in der Regel ein steigender Holzpreis assoziiert. Wie Abb. 3a und 3b beispielhaft zeigen, war der Zusammenhang bei den untersuchten Baumarten unterschiedlich stark ausgeprägt.

Besonders eng war der Zusammenhang von Mittendurchmesser und Preis bei den Schwarznussstämmen. Anhand der Einzelstammpreise wurde untersucht, ob neben dem Durchmesser, die Stammlänge oder der Submissionsort einen Einfluss auf die Preisbildung hatten.

Tab. 3: Signifikante Einflussvariablen bei der Preisvorhersage für Einzelstämme (n = 1.589)
Apfel Birne Feldahorn Hain-buche Linde Schwarznuss Ulme Walnuss
Stammzahl 21 155 25 120 188 289 261 530
Submissionsort X X X X X (X) X X
Durchmesser (X) X X X X X
Länge

Vom Submissionsort wurde bei jeder Baumart ein großer Teil der Streuung in signifikantem Maße erklärt. Bei Apfel- und Feldahorn war es sogar die einzig signifikante Erklärungsvariable. Allerdings war hier die Anzahl an Beobachtungen (21 bzw. 25 Stämme) relativ gering. Bei den restlichen Baumarten war zusätzlich der Stammdurchmesser eine signifikante Einflussgröße. Die Stammlänge spielte keine Rolle.

Fazit

  • Für Wal- und Schwarznussstämme wurden die Spitzenpreise der untersuchten Baumarten bezahlt. Zudem waren hohe Preise mit Ulme, Apfel und Birne erzielbar. Gerade bei den hoch bezahlten Hölzern waren aber auch die Preisvariationen besonders groß und damit verbundene Preisprognosen sind dadurch erschwert.
  • Bei Apfel, Birne, Nuss und Ulme konnte auch mit kurzen und relativ dünnen Stämmen mit Mittendurchmesser von 35 bis 40 cm bereits hohe Preise erzielt werden. Bei einer ökonomisch orientierten Waldbaustrategie sollten also Vornutzungen bzw. Durchforstungsholz ab einer bestimmten Dimension auf jeden Fall mitberücksichtigt werden. Auch eine Absenkung des Zieldurchmessers wäre bei bestimmten waldbaulichen Rahmenbedingungen zu diskutieren.
  • Die Preisschwankungen bei Linde, Hainbuche und Feldahorn sind gering und eine Preisprognose ist deutlich sicherer als bei den hoch bezahlten Baumarten. Allerdings erzielte das Holz dieser Baumarten im Durchschnitt nur rund 100 € pro Fm, was ihre Attraktivität als Hauptbaumart deutlich schmälert. Dennoch haben sie auch ökonomisch gesehen als Sicherheitskomponente im Baumartenportfolio ihre Anbauberechtigung.
  • Bei den starken Durchmessern streuten die Holzpreise einer Baumart oftmals stärker als bei dünneren Stämmen. Aussagen zu möglicherweise erzielbaren Preisen werden somit mit zunehmendem Durchmesser immer unsicherer.
  • Der richtige Verkaufsort hat neben der Baumart und dem Durchmesser einen entscheidenden Einfluss darauf, welcher Preis für das Holz bezahlt wird.
Fotonachweis: Bild von Renee Stockinger auf Pixabay 
Literaturnachweis:Waldwissen.net (16.09.2019) - Holzpreisanalyse für Baumarten mit geringen Verkaufsmengen - Abgerufen 25.08.2020 von https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/holz/markt/fva_holzpreisanalyse_seltene_baumarten/index_DE

Holzlogistik kämpft heute mit niedrigen Frachtpreisen und hohen Transportkosten sowie in Zukunft mit Fahrermangel

Viel Holz liegt im Wald und wird nur schleppend abgefahren – vor allem bei Kalamitäten. Schnell werden Rufe nach Ausnahmen von den Gewichtsbeschränkungen der LKW laut, um die Transportkapazitäten zu erhöhen. Welche Probleme die bayerischen Rundholztransporteure heute und in Zukunft zu lösen haben, hat eine Marktstudie der LWF untersucht.

LKW Bild von forestormw auf Pixabay

Über die Lage in der Branche des Rundholztransportes war in Bayern wenig bekannt. Deswegen führte die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Projekt »Marktstudie Rundholzlogistik« durch (Gößwein et al. 2019).
 
Rundholzlogistik in Bayern
In Bayern gibt es 278 Rundholzfrächter, die mit rund 1.000 LKW Rundholz transportieren. Im Rundholztransport sind etwa 1.100 Menschen beschäftigt. Bei den Frächtern überwiegen mit 66 % oder 166 Stück kleine Unternehmen, die bis zu drei LKW besitzen. 19 % der Unternehmen haben einen Fuhrpark von vier bis acht LKW. Die restlichen 15 % der Unternehmen besitzen mehr als acht LKW.

Die von den Unternehmen im Jahr 2017 transportierte Rundholzmenge wurde auf 16,1 Millionen Festmeter hochgerechnet, wovon rund 14,3 Millionen Festmeter aus Bayern stammen. Diese Menge liegt erstaunlicherweise deutlich über der 2017 in Bayern eingeschlagenen Holzmenge von rund 11,1 Millionen Festmeter Stamm- und Industrieholz. Dies deutet darauf hin, dass in Bayern zumindest in Zeiten ohne Kalamitäten eher ein Überhang an Rundholz-Transportkapazität vorhanden ist.
 
Wo den Frächtern der Schuh drückt
Nach den drängendsten Problemen gefragt, gaben die Frächter an den ersten beiden Stellen zu hohe Kosten und zu niedrige Frachtpreise an. An dritter Stelle folgten die Gewichtsproblematik und danach ein Mangel an Fachkräften. Der Fahrermangel resultiert zum großen Teil aus den finanziellen Problemen und wird nach eingehender Analyse in Zukunft mit einiger Sicherheit das größte Problem für den Rundholztransport werden. Warum ist das für Waldbesitzer wichtig? Probleme in der Logistik wirken sich auch abseits von Kalamitäten auf den gesamten Cluster Forst und Holz aus. Denn egal mit welchem Verkehrsmittel das Holz zu den Holzbe- und -verarbeitern transportiert wird, es muss immer mindestens einmal auf einen LKW geladen werden. Kurz gesagt: Ohne Holzfahrer keine Wald- und Holzwirtschaft.
 
Fahrer/innen gesucht
Was sind nun die Haupthinderungsgründe, gute Fahrer zu finden? Die Ansprüche an das fahrerische Können sind wegen Wetter und Forststraßen hoch. Außerdem müssen die Fahrer im Rundholztransport einen Kran bedienen können. Bei winterlichen Verhältnissen müssen häufiger Schneeketten als auf den ständig gestreuten öffentlichen Straßen aufgezogen werden. Hinzu kommt eine sehr hohe Arbeitszeit:

Becker (2019) ermittelte in seiner Umfrage eine durchschnittliche Wochenstundenzahl von 53 Stunden und Witte (2019) stufte die geleisteten Wochenstunden in Deutschland als besonders hoch ein, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Kurz gesagt, der Rundholztransport ist ein hartes Geschäft, das besondere Anforderungen an die Fahrer stellt, so dass nicht jeder Fahrer auch darin bestehen kann.

Einfach Rundholzfahrer aus dem Ausland zu holen, ist aber auch keine Lösung, denn in einigen osteuropäischen Ländern wird die Fahrerverfügbarkeit von dort ansässigen Unternehmen genauso angespannt wie in Deutschland eingeschätzt (Witte 2019). Wie kann nun dem Fahrermangel begegnet werden? In der Folge werden einige Maßnahmen vorgestellt.
Attraktivität des Berufes muss gestärkt werden
 
 
Attraktivität des Berufes muß gestärkt werden
Nach den Monatsverdiensten der Rundholz- LKW-Fahrer zu urteilen, scheint dieser Beruf finanziell durchaus attraktiv zu sein. Dies wird allerdings durch extrem hohe Arbeitszeiten erkauft. Ein höherer Stundenlohn scheint den Unternehmen aufgrund der niedrigen Frachtpreise kaum leistbar. Denn die Frachtpreise haben sich in den vergangenen 25 Jahren nahezu nicht verändert, während die Kosten – zu nennen sind hier steigende Dieselpreise und Mautkosten – angestiegen sind.

Demzufolge nannten die befragten Unternehmen zu niedrige Frachtpreise und Probleme bei der Weitergabe von Kostensteigerungen an die Kunden häufiger als ihre drängendsten Probleme als den Fahrermangel. Dass die Frachtpreise sehr niedrig sind, wird auch von einigen Auftraggebern eingeräumt.

Neben dem finanziellen Anreiz lässt sich die Attraktivität des Berufs auch dadurch verbessern, dass das Umfeld angenehmer gestaltet wird. Dazu gehört der bessere Umgang mit den Fahrern, auch mit denen, welche die deutsche Sprache wenig beherrschen, sowohl im Wald als auch in den Werken. In einigen Werken bemüht man sich aktiv, den Fahrern ein angenehmes Umfeld zu bieten. Auch durch die Gestaltung der Fahrerkabine und künftig wohl auch der Kranbedienung mittels Virtual-Reality-Brille lassen sich die Arbeitsbedingungen verbessern.
Potenziale nutzen
 
 
Potentiale nutzen
Der Anteil ausländischer Fahrer ist beim Rundholztransport nach übereinstimmender Einschätzung der Experten aus den Werken deutlich geringer als bei den Frächtern, welche die Produkte der Werke ausliefern. Auch wenn die zusätzlichen Potenziale an ausländischen Fahrern nicht allzu groß sein mögen, scheinen die Rundholz-Speditionen das Potenzial noch nicht auszuschöpfen.

Da es fast keine Frauen unter den Rundholz- LKW-Fahrern gibt, wird das Potenzial der Hälfte des Arbeitsmarktes noch nicht ausgeschöpft. Um vermehrt Frauen einzusetzen, müssten die Speditionen mehr Teilzeitarbeit anbieten, was gewiss eine organisatorische Herausforderung bedeuten wird. Wenn die Personalkapazitäten knapper werden, sollten diese zumindest effizienter eingesetzt werden.
 
Weniger Wartezeiten vor den Werken erhöhen Transportkapazität
Nach der Einschätzung der Frächter könnte die transportierte Holzmenge um 11 % steigen, wenn keine Wartezeiten bei den Werken auftreten würden. Verursacht werden die Wartezeiten unter anderem durch synchrones Anfahren der großen Werke von vielen Frächtern, vor allem am Morgen und in den Mittagsstunden. Während dieser Stoßzeiten sind dann teilweise die Abladeflächen in den Werken zu gering.

Viele Versuche, die Ankunftszeiten der LKW zu entzerren, sind bisher gescheitert. Teilweise wird das Abladen der LKW gestoppt, wenn ein Holz-Zug abgeladen werden muss. Werden diese Abladestopps früh genug an die Frächter kommuniziert, dann können sie bei der Tourenplanung berücksichtigt werden. Die Wartezeiten lassen sich nach Einschätzung von Experten vor allem durch organisatorische Maßnahmen verringern.
 
Erhöhung der Nutzlast durch reduziertes Leergewicht
Neben der Leichtbauweise gelingt eine wesentliche Erhöhung der Nutzlast vor allem durch die Verringerung von Transportfahrten mit Kran, da das eingesparte Gewicht des Kranes (bis zu 3 t) als zusätzliche Nutzlast geladen werden kann. Die Unternehmen setzen dafür meist Sattelzugmaschinen ohne Kran ein, welche die von einem anderen Fahrzeug beladenen Trailer zu den Werken transportieren. Je nach Bezugs-LKW kann die Nutzlast um 12,5 % bis 50 % erhöht werden. Die zunehmende Zahl von Pufferlagern für Rundholz am oder im Wald kann die Organisation von Holztransporten ohne Kran erleichtern.
 
Kommunikation verbessern
Eine verbesserte Kommunikation entlang der Wertschöpfungskette gelingt durch den Austausch digitaler Daten, die automatisiert weiterverarbeitet werden können. Dies hätte eine Reihe von Vorteilen: Suchfahrten im Wald ließen sich vermeiden, die Tourenplanung der Frächter würde erleichtert und die Anmeldung im Werk könnte verkürzt werden. In der Holzindustrie wird an verschiedenen Systemen und Verfahren wie zum Beispiel der digitalen Übertragung der Lieferdaten zur Ladung gearbeitet. Waldbesitz und forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse sowie die Frächter müssen dafür EDV-Systeme und Software anschaffen.
 
Leerfahrten vermeiden
Leerfahrten machen noch immer einen großen Anteil der Fahrten von Rundholz- LKW aus. Durch Rückfrachten und Rundläufe lassen sich Leerfahrten verringern. Rundholz-LKW sind nur teilweise oder nicht zum Transport aller Produkte der Holzwirtschaft geeignet. Die meisten Speditionen fahren für mehrere Auftraggeber. Durch eine geschickte Kombination der Aufträge unterschiedlicher Auftraggeber lassen sich die Leerfahrten verringern.
 
Die Tourenplanung könnte mit Software-Unterstützung optimiert werden. Je größer der Pool an Aufträgen bzw. Poltern ist, desto besser lassen sich die Routen optimieren. Dem steht die kleinteilige Struktur der Rundholz- Speditionen bislang entgegen. Sowohl durch eine Konzentration in der Branche als auch durch Kooperation der Unternehmen untereinander ließe sich der Pool vergrößern.
 
Engpässe entstehen durch Kalamitäten
Die Vertreter der Holzindustrie bestätigten Engpässe in der Logistik überwiegend nur nach größeren Stürmen. Gerade in den nadelholzbearbeitenden Betrieben wurde die Anfuhr in den vergangenen Jahren teilweise kontingentiert, um die ankommenden Holzmengen zu verringern. Beim Laubholz kommt es durch den engen zeitlichen Rahmen des Einschlags teils zu saisonalen Engpässen beim Transport. Kommt es zu größeren Engpässen, können Ausnahmen von den Gewichtsbeschränkungen tatsächlich hilfreich sein.
 
Zusammenfassung
Im Projekt »Marktstudie Rundholzlogistik« wurden Rundholz-Frächter mit Bezug auf 2017 schriftlich befragt. Zudem wurde mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern eine Erhebung bei den KfZ-Zulassungsstellen durchgeführt. Zusätzlich wurden Experteninterviews mit am Logistikprozess beteiligten Akteuren durchgeführt. Dazu wurden Vertreter von sechs Werken der Holzindustrie, von sechs Frächtern und zwei Vertreter des Waldbesitzes, die Frei-Werk-Lieferungen organisieren, mit Hilfe eines Leitfadeninterviews befragt.

Neben den niedrigen Frachtpreisen und den steigenden Transportkosten wird in Zukunft der Mangel an LKW-Fahrern und -Fahrerinnen der Holzlogistikbranche große Probleme bereiten. Organisatorische Maßnahmen, intelligente Softwarelösungen für Tourenplanung etc. und eine intensivere Kommunikation aller Beteiligten der Logistikkette sind weitere wichtige Ansätze dafür, dass es in der Rundholzlogistik wieder mehr »rund« läuft.
 
Projekt und Link
Die »Marktstudie Rundholzlogistik« (ST 345) gibt einen Einblick in die Struktur des Rundholz-Transportgewerbes in Bayern. Sie stellt die Herausforderungen dieser Branche dar und zeigt auf, welche Maßnahmen bereits ergriffen werden und welches Optimierungspotenzial noch besteht. Die Strukturdaten beziehen sich auf das Kalenderjahr 2017.
 
Beitrag zum Ausdrucken
 
 
 
Fotonachweis: Bild von forestormw auf Pixabay 
Literaturnachweis:Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (---) - Holzlogistik: Chancen und Risiken bayerisches Rundholzfrächter - LWF aktuell 125, Abgerufen 20.07.2020 von https://www.lwf.bayern.de/forsttechnik-holz/logistik/247838/index.php
Mittwoch, 29 April 2020 07:39

Holzmarktbericht 1. Quartal 2020

Bild von Free Photos auf Pixabay 2

Wirtschaft / Konjunktur

Nach einem leichten konjunkturellen Aufwind im Januar hat die Corona-Pandemie im Februar und März weltweit zu einem massiven Einbruch der Konjunktur geführt. Der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland ist zum Ende des Quartals stark zurückgegangen und auf den niedrigsten Wert seit Juli 2009 gefallen.

Das Geschäftsklima der Betriebe im Bauhauptgewerbe – aktuell noch als gut eingeschätzt – trübt sich ebenfalls ein, jedoch weit weniger stark als in anderen Branchen.
Holzbaubetriebe berichten über ein großes Auftragspolster bis in den Spätsommer hinein und einen stabilen Geschäftsbetrieb.

Holz verarbeitende Industrie

Die inländischen Preise für Nadelschnittholz tendierten überwiegend auf gleichbleibendem Niveau oder leicht fallend. Aufgrund der sehr guten Versorgungslage in Verbindung mit niedrigen Einkaufspreisen für Rohholz konnte die Geschäftslage im ersten Quartal 2020 weiterhin als positiv bewertet werden. Die Nadelholzsäger konnten im vollen Umfang produzieren und ihre Lager füllen. Der Ausblick trübt sich jedoch auch hier wegen der Corona-Pandemie deutlich ein. Vor allem das Exportgeschäft war zum Ende des Quartals wegen der weltweiten Ausbreitung des Virus bereits stark beeinträchtigt.

Bei den laubholzverarbeitenden Betrieben verschlechterten sich die Stimmung, die Geschäftslage und der Ausblick zum Quartalsende hin deutlich. Die meisten Betriebe konnten jedoch von Jahresbeginn an planmäßig produzieren und gleichzeitig ihre Rundholzlager für die kommenden Monate füllen.

Forstwirtschaft

Auch das Jahr 2020 begann mit Kalamitäten. Eine Reihe von Stürmen verursachten deutschlandweit knapp 6 Millionen Festmeter Schadholz. Bayern war vor allem vom Sturm "Sabine" stark betroffen.

Neben den Schadhölzern aus Sturmwurf waren übrig gebliebene Käferhölzer zu beseitigen. Die Abfuhr der Hölzer aus dem Wald blieb hinter dem Fortschritt bei der Aufarbeitung der Sturmhölzer zurück, sodass sich die entstehenden Waldlager sukzessive vergrößerten.

In den Laubholzregionen lief der Einschlag überwiegend planmäßig und konnte zum Ende des Quartals weitestgehend abgeschlossen werden. Die Befürchtungen, dass der Laubholzeinschlag unter der mit Hochdruck betriebenen Aufarbeitung von Nadel-Schadhölzern leiden würde, haben sich nicht bewahrheitet.

Nadelstammholz

Die Situation am Holzmarkt war weiterhin stark angespannt. Der hohe Anfall an Kalamitätshölzern in Bayern in Verbindung mit hohem Importdruck
aus den benachbarten Bundesländern und angrenzenden EU-Staaten beeinflussten hier negativ.

Während zu Beginn des Quartals frisches Fichtenholz (Fi SL B/C; 2b) zwischen 65,00 und 75,00 € pro Festmeter vermarktet werden konnte, gaben die
Preise zum Ende des Quartals erheblich nach. Fichtenlangholz in B-Qualität hat ebenfalls z an Wert eingebüßt und liegt bei einer verhaltenen
Nachfrage zwischen 70,00 € und 90,00 € pro Festmeter.

Die Abschläge für schlechte Käferqualitäten bewegten sich in den meisten Fällen auf dem bekannten Niveau von 20,00 bis 30,00 € pro Festmeter
Kiefer war weiterhin nur schwer zu vermarkten und wurde im Preis analog zur Fichte nach unten korrigiert, was Auszahlungspreise zwischen 50,00
und 65,00 € für Abschnitte (FL B/C; 2b) bedeutete.

Die Nachfrage nach qualitativ guten Douglasien und Lärchen war weiterhin hoch. Hier konnten Stammholzpreise (2b+ in Güte B) zwischen 105,00
und 120,00 € pro Festmeter erzielt werden

Laubstammholz

Die in ganz Bayern durchgeführten Wertholzsubmissionen in den ersten Monaten 2020 konnten die Erfolge der letzten Jahre weitestgehend
fortschreiben.

Buchenrundholz wurde auf Basis der in 2019 für die Einschlagssaison abgeschlossenen Verträge planmäßig vermarktet.

Eiche (L 4; B) erzielte zwischen 330,00 und 365,00 € pro Festmeter. Für stärkere Dimensionen wurden Preise zwischen 400,00 und vereinzelt 500,00 € pro
Festmeter ausbezahlt.
 
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Literaturverzeichnis: StMELF Bayern (-) - Holzmarktbericht für das erste Quartal 2020, Abgerufen 29.04.2020 von https://www.stmelf.bayern.de/wald/holz/004816/index.php
Donnerstag, 26 März 2020 06:13

Mehrere Tausend Euro für einen Stamm?

Klingt in Zeiten der schwachen Holzpreise allzu phantastisch. Doch es gibt sie tatsächlich. Bäume, die als Werthölzer versteigert werden und Käufern hohe Summen wert sind. Dies geschieht normalerweise auf sogenannten Wertholzsubmissionen. Eine davon findet jedes Jahr in Bopfingen statt und endete nun am 13.Februar.
Unser Geschäftsführer, Herr Ludwig Schön, sowie einige unserer Mitglieder, die Bäume zur Versteigerung geliefert hatten, konnten sich in der Woche darauf direkt vor Ort ein Bild über die Submission machen. Dabei erhielten sie fachkundige Informationen aus erster Hand durch Herrn Müller, dem Büroleiter der Forst-Außenstelle Bopfingen, der sie in einer persönlichen Führung betreute. 
Bopfingen 1
Insgesamt wurden bei der Wertholzsubmission 2.887 FM Holz mit einem Erlös von durchschnittlich 463 € /FM versteigert. Dies entspricht einem Höchstwert seid Bestehen. Dieser ist vor allem auf eine gute Nachfrage bei Eichen zurückzuführen. So haben sich die Veranstalter auch entschieden in Zukunft nicht mehr als 3.000 FM aufzulegen, um weiterhin gute Qualitäten im Angebot zu haben.
Die Hauptbaumart bei der Versteigerung war die Eiche mit 2.109 FM und einem Durchschnittspreis von 547 €/FM. Weiterhin wurden unter anderem 24 verschiedene Baumarten, darunter Eschen, Lärchen, Douglasien, Fichten, Obstbäume und Ulmen versteigert. Dieses Jahr wurde von einer Eibe (4 m, 63 cm Mittendurchmesser) das zweithöchste Gebot seid Bestehen der Submission erreicht. Für diese wurde 2.001 €/FM geboten. Die diesjährige Braut, also der am höchst bewertete Stamm, war eine Eiche mit 5,2 FM und einem Gebot von 6.708 €. Von Mitgliedern der WBV wurden insgesamt 41 FM zur Submission geliefert und zwar Eichen, Lärchen und eine Elsbeere. Dabei war man mit den Ergebnissen der Lärchen und Elsbeere sehr zufrieden, die Eichen blieben unter den Erwartungen.
Die Bopfinger Wertholzsubmission findet immer einmal im Jahr statt. Gesucht werden qualitativ, hochwertige, wertvolle und seltene Hölzer. Besonders gefragt sind Eichen, Nussbäume, Obstbäume und Lärchen. Aus den Werthölzern werden beispielsweise Weinfässer, Furniere für Möbel oder Musikinstrumente gefertigt.

Bopfingen 2  Bopfingen 3
Haben auch Sie einen geeigneten Baum zur Versteigerung, so ist dieser bis spätestens Ende Oktober an uns zu melden. Anschließend wird dieser Baum vorab durch uns begutachtet. Die Bereitstellung hat bis Ende November zu erfolgen. Die Submission endet immer Mitte Februar.

Dienstag, 15 Oktober 2019 13:20

Holzmarktbericht für das dritte Quartal 2019

- Veröffentlichung des StmELF Bayern -

Bild von Pexels auf Pixabay

Wirtschaft / Konjunktur

Die seit 2018 beginnende leichte konjunkturelle Abkühlung setzte sich auch im 3. Quartal 2019 fort. Im Holzgewerbe waren hierbei teilweise deutlich unterschiedliche Entwicklungen zu sehen. Während bei der Herstellung von Bauelementen und Fertigbauteilen aus Holz ein anhaltender Boom zu beobachten war, mussten die Hersteller von Verpackungsmitteln und Paletten mit weiteren Einbußen zurechtkommen.
 

Holz verarbeitende Industrie

Die Geschäftslage der nadelholzverarbeitenden Betriebe in Bayern konnte weiterhin äußerst positiv bewertet werden. Nach Abschluss der Sommerpause Anfang August konnte wieder in vollem Umfang produziert werden. Trotz der kalamitätsbedingten Überversorgung auf den Rundholzmärkten, wurde im vergangenen Quartal von einigen Sägern die Nachfrage nach frischem Nadelrundholz deutlich erhöht.
 

Forstwirtschaft

Die forstwirtschaftlichen Tätigkeiten beschränkten sich bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich auf die Aufarbeitung von Kalamitätsholz. Im Süden des Freistaates wurden weiterhin Schneebruch- und Schneedruckschäden aufgearbeitet. Gegen die Erwartungen blieb der Käferholzanfall in diesen Regionen deutlich unter den Vorjahresmengen. Ganz anders die Situation in Ostbayern und in Franken. Die Käferholzmengen in diesen Teilen Bayerns haben sich im Vergleich zu 2018 deutlich erhöht. In allen Waldbesitzarten kam es zu massiven Ausbreitungen von Buchdrucker und Kupferstecher. Die Kalamitätsholzmengen stiegen enorm an und überschwemmten regelrecht die in diesen Regionen ansässigen Sägewerksbetriebe. Dies führte zu Verzögerungen bei der Holzabfuhr und somit zum Aufbau von Waldlagern.

Die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat bei der Verbringung von Rundholz außerhalb des Waldes und anschließender Lagerung auf landwirtschaftlichen Flächen und die Einlagerung von Hölzern durch die Bayerischen Staatsforsten in Nasslager konnte die Situation zumindest in Teilen entschärfen und die Märkte entlasten.
 

Nadelstammholz

Analog zum Käferholzaufkommen waren auch die Preise für Nadelstammholz in Bayern unterschiedlich. In den Hauptschadensgebieten im Osten Bayerns und in Franken wurden für frische Fichtenabschnitte (FL B/C; 2b) zwischen 50,00 und 60,00 € pro Festmeter frei Waldstraße ausbezahlt, wohingegen im Süden und Westen Frischholzpreise von 60,00 bis 70,00 € pro Festmeter (in allen Waldbesitzarten) möglich waren. Die Käferabschläge bewegten sich zwischen 20,00 und 30,00 € (teilweise 35,00 €) pro Festmeter, was in den stark betroffenen Regionen knapp die Grenze einer kostendeckenden Aufarbeitung erreichte oder sogar unterschritt. Um eine Entlastung der Nadelrundholzmärkte zu erreichen, wurden weiterhin Exporte nach China forciert. Hierfür lagen die Preise für Mischlose zwischen 35,00 und 45,00 € pro Festmeter frei Wald.

Kiefer war wie im vergangen Quartal aufgrund des erhöhten Käferholzanfalles nur schwer zu vermarkten. Preise für Abschnitte (FL B/C; 2b) lagen zwischen 50,00 und 65,00 € pro Festmeter frei Wald und vereinzelt auch darunter.
 

Laubstammholz

Die Verhandlungen beim Buchenrundholz ergaben eine weitestgehende Fortschreibung der Preise der Vorsaison, was Auszahlungspreise für B4+ zwischen 90,00 und 115,00 € pro Festmeter frei Wald bedeutete. C-Qualitäten wurden je nach Stärkeklasse zwischen 55 und 65 € pro Festmeter gehandelt.

Die Frühlieferprämien wurden im Vergleich zu 2018 von 20,00 auf 15,00 € pro Festmeter im August abgesenkt und die weiteren Staffelungen verkürzt. Für Kalamitätsholz wurde keine Frühlieferprämie angeboten.

Eiche wurde wie in den letzten Jahren bei nahezu gleichbleibend hohen Preisen rege nachgefragt.
 

Industrieholz

Nadelindustrieholz in den Hauptschadensgebieten war nur sehr schwer zu vermarkten, was zu einem Aufbau der Waldlager führte. F/K-Qualitäten erzielten vielerorts nur noch Preise im unteren zweistelligen Bereich (10,00 bis 13,00 € pro Raummeter frei Wald). Für OSB-Qualitäten wurden zwischen 15,00 und 19,00 € pro Raummeter ausbezahlt.

Beim Schleifholz war weiterhin ein kalamitätsbedingtes Überangebot zu beobachten. Die aus dem Vorquartal reduzierte Papierholzmenge (IS N) für den Privatwald wirkte sich auch im 3. Quartal negativ aus. Der mit einigen Forstwirtschaftlichen Vereinigungen geschlossene Vertrag mit Abnehmern der Papierindustrie mit einer Laufzeit bis 31. Oktober konnte noch nicht fortgeschrieben werden.
 
 
Fotoverzeichnis: Bild von Pexels auf Pixabay
Literaturverzeichnis: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (---) - Der aktuelle Rundholzmarkt in Bayern -Holzmarktbericht für das Quartal 2019, Abgerufen 15.10.2019 von https://www.stmelf.bayern.de/wald/holz/004816/index.php
 
 

- Veröffentlichung des StmELF Bayern -

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Wirtschaft / Konjunktur

Laut ifo-Geschäftsklima-Index konnte auch im 2. Quartal 2019 ein leichter konjunktureller Rückgang im Euroraum beobachtet werden. Im für die Forstwirtschaft wichtigem Bauhauptgewerbe ist die Situation jedoch weiterhin äußerst zufriedenstellend und die Auftragslage ausreichend.

Holz verarbeitende Industrie

Die nationale und internationale Nachfrage nach Nadelschnittholz im vergangenen Quartal war ungebremst hoch. Die Sägewerke konnten bei voller Auslastung produzieren. Die Versorgungslage mit Rundholz war nicht ganz so hoch wie erwartet, was zu einer Reduzierung der Rundholzlagerbestände bei den Sägewerken führte.

Die nadelholzverarbeitenden Betriebe konnten trotz leichter Preiseingeständnisse für ihre Produkte bei den aktuell niedrigen Einkaufspreisen für Rundholz erneut Rekordgewinne verbuchen.

Die bayerischen Laubholzsäger waren ausreichend mit Rohstoff versorgt und füllten im vergangen Quartal ihre Lager für die Sommermonate. Bereits zur Mitte des Jahres 2019 wurde von einigen Buchenholzabnehmern ein reges Einkaufsinteresse mit entsprechenden Frühlieferprämien angekündigt.

Forstwirtschaft

Trotz der kühlen Temperaturen im Mai wurde zum Ende des 2. Quartals in vielen Regionen Bayerns ein kontinuierlicher Käferholzanfall gemeldet. Die entstandenen Schneebruchmengen aus dem 1. Quartal 2019 wurden teilweise deutlich unterschätzt und sorgen zusätzlich für ein erhöhtes Risiko bei der Verbreitung von Kupferstecher und Buchdrucker. In einigen Hochgebirgslagen konnte aufgrund der extremen Schneemengen erst ab Ende Mai/Anfang Juni mit den Aufarbeitungen begonnen werden. Eine flächendeckende Beseitigung der Schäden ist aufgrund der weiten Verstreuung und dem teilweise nur fußläufig zugänglichem Gelände noch nicht abschließend erfolgt.

Der Frischholzeinschlag ist in allen Besitzarten weitestgehend zum Erliegen gekommen und wird nur bei vertraglichen Verpflichtungen oder für Sondersortimente mit entsprechenden Preisen durchgeführt.

Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) haben wie im vergangen Jahr auch frühzeitig damit begonnen, Hölzer in Nasslagern zu konservieren und somit die Marktsituation nicht noch zusätzlich zu belasten. Durch den reduzierten Frischholzeinschlag und der Einlagerungsstrategie der BaySF konnten waldseitig bereitgestellte Stammholzmengen vielerorts wieder zügiger abfließen als zu Beginn des Jahres.

Nadelstammholz

Abgesehen von einzelnen längerfristigen Verträgen wurden die Nadelholzpreise wiederholt nach unten korrigiert.

Für frische Fichtenabschnitte (FL B/C; 2b) ergab sich je nach Region und Besitzart eine relativ weite Preisspanne zwischen 55,00 und 70,00 € pro Festmeter frei Waldstraße. Langhölzer in guter Qualität (ST B; 2b) konnten vereinzelt zu Preisen von deutlich über 80,00 € pro Festmeter vermarktet werden. Für bereits verfärbte und überlagerte Käferhölzer wurden Abschläge zwischen 25,00 und 30,00 € pro Festmeter erhoben, was in einigen Regionen Auszahlungspreise von 25,00 bis 30,00 € in der Stärkeklasse 2b (20,00 bis 25,00 € in der Stärkeklasse 2a) bedeutete und eine kostendeckende Aufarbeitung teilweise nicht mehr ermöglichte.

Kiefernabschnitte waren aufgrund des erhöhten Fichtenanfalles vielerorts nur schwer zu vermarkten, was das Preisniveau im Leitsortiment (FL B/C; 2b) auf Preise zwischen 55,00 und 65,00 € pro Festmeter frei Wald sinken ließ.

Laubstammholz

Die reguläre Einschlagstätigkeit beim Laubstammholz wurde im Laufe des Quartals eingestellt.

Industrieholz

Die Nadelindustrieholzpreise standen ebenfalls zunehmend unter Druck. Vor allem schlechtere Qualitäten (FK) haben im Preis erneut nachgegeben und wurden zwischen 15,00 und 18,00 € pro Raummeter frei Waldstraße gehandelt.

Papierholz (IS N) aus dem Privatwald konnte bei reduzierter Menge (minus 50 %) auf bestehende Verträge zu den bekannten Konditionen geliefert werden.

 

Interpreten

  • Bayerischer Waldbesitzerverband e. V.
  • Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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Fotoverzeichnis: WBV Neuburg-Schrobenhausen
Literaturverzeichnis: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (---) - Der aktuelle Rundholzmarkt in Bayern -Holzmarktbericht für das Quartal 2019, Abgerufen 12.08.19 von https://www.stmelf.bayern.de/wald/holz/004816/index.php

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