Neben den Auwäldern umfasst das Gebiet im Bereich des steil am Donauufer aufragenden Buchbergs und Steppbergs, nordwestlich von Unterhausen, auch naturnahe Waldmeister-Buchenwälder auf Kalk-Böden. Kleinflächig kommen Schlucht- und Hangmischwälder vor.
Lage, Größe und Ausformung
Der Naturwald ist rund 960 Hektar groß und begleitet den Flusslauf der Donau auf insgesamt rund 17 Kilometern Länge.
Charakteristische Lebensräume
Eine Vielzahl aue-charakteristischer Lebensräume prägen den Naturwald. Südlich von Stepperg thronen zudem juratypische, alte Buchenwälder auf dem Buchberg und Steppberg über der Donau. Im Naturwald kommen u. a. vor:
- Hartholz-Auwald mit Esche, Eiche, Ulme
- Weichholz-Auwald mit Weide, Pappel, Erle
- Waldmeister-Buchenwald
- Schlucht- und Hangwald
- Auetypische Gewässerstrukturen, wie Altarme, Klein- und Kleinstgewässer
- Kleinflächige Offenland-Biotope auf Sonderstandorten
Arten mit Waldbezug
Die strukturreichen, mit Totholz und Biotopbäumen angereicherten Auwälder des Naturwaldes bieten einen innigen Wechsel wassergeprägter und terrestrischer Lebensräume. Die alten Kalk-Buchenwälder ergänzen das Habitat-Angebot für Tiere und Pflanzen. Folgende Arten mit Waldbezug haben im Schutzgebiet ihren Lebensraum:
- Waldfledermäuse
- Biber
- Gelbbauchunke
- Mittelspecht, Kleinspecht, Grauspecht
- Rotmilan, Schwarzmilan, Wespenbussard, Baumfalke
- Halsbandschnäpper
Besonderheiten
Südwestlich der Ortschaft Stepperg, am Südufer der Donau liegt das Naturwaldreservat „Mooser Schütt“. Seit über 40 Jahren wurden die rund 46 Hektar Au- und Feuchtwälder bereits ihrer natürlichen Entwicklung überlassen.
Nördlich an den Naturwald angrenzend beginnt das „Wellheimer Trockental“, als Teil des Urstromtals der Donau. Das durch viele Geotope geprägte Tal erstreckt sich in nördlicher Richtung bis nach Dollnstein.
Die alten Kalk-Buchenwälder südlich-östlich von Stepperg beherbergen Bodendenkmäler von überregionaler Bedeutung.
Naturwald erleben
- An der Staatstraße 2214 zwischen Riedensheim und Bittenbrunn, gibt es gegenüber dem Tierheim einen beschilderten Wanderparkplatz.
- Weitere Parkmöglichkeiten bestehen bei den Staustufen nahe Bertoldsheim und Bittenbrunn.
- Die westlichen Waldflächen sind über die Ortschaft Marxheim bzw. die Staatsstraße sowie über Forstwege zugänglich. Wanderparkplätze stehen hier aktuell nicht zur Verfügung.
- Auf der südlichen Donauseite können Steppberg und Römerberg durch einen rund 2,5 km langen Wanderweg sowie Forststraßen erreicht werden. Die Anfahrt erfolgt über die Ortschaft Unterhausen.
- Am nördlichen Donauufer bietet der Finkenstein mit seinen offenen Felspartien, ca. 4 km westlich von Neuburg a.d.Donau, zwischen der Staustufe Bittenbrunn und Riedensheim ein lohnendes Ziel. Die Aussichtplattform auf dem Finkenstein, 200 m über der Donau gelegen, bietet einen weiten Blick donauaufwärts bis zum Antoniberg (bei Stepperg). Weitere Attraktionspunkte sind ein Wassertretbecken, die Überreste der Grundmauer einer römischen Villa und ein Weinberg. Der Finkenstein kann vom Parkplatz aus, an der Staatsstraße 2214 zwischen Bittenbrunn und Riedensheim gegenüber dem Tierheim, direkt erreicht werden (ca. 1 km). Die Route ist beschildert.
- Eine weitere Alternative ist der ca. 6 km lange Rundwanderweg über Bittenbrunn. Vom Parkplatz an der Kraftwerkstraße Bittenbrunn entlang der Donau hinauf zum Finkenstein und zurück lässt es sich auf den Wanderwegen und Forststraßen angenehm gehen.
Aktive Naturschutzmaßnahmen
Zwischen der Staustufe Bertoldsheim und der Mündung der Kleinen Paar in die Donau wurde im Bereich des Naturwaldreservates "Moser Schütt" auf einer Länge von ca. einem Kilometer 2019 die Uferverbauung auf der rechten Donauseite zurückgenommen. Die Donauufer sind auf weiten Strecken künstlich befestigt. Mit der Entnahme der Uferverbauung soll in dem Bereich eine natürlichere Dynamik der Donau möglich werden.