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Waldwissen

Waldwissen (32)

Dienstag, 07 Juli 2020 05:37

Am Puls des Waldes

Bild von Picography auf Pixabay

Der Wald ist ein faszinierendes Ökosystem. Die dort heimischen Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen sowie Bodeneigenschaften, Temperatur, Niederschläge, Licht und Nährstoffe beeinflussen sich gegenseitig. Ihr Zusammenspiel ist vielschichtig und kompliziert. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wuchs das Bewusstsein, dass Schadstoffe aus Industrie, Kraftwerken, Verkehr und Haushalten dieses komplexe Beziehungsnetz erheblich stören. Um diese Vorgänge zu verstehen, um den Puls des Waldes zu fühlen, wurde das forstliche Umweltmonitoring aufgebaut, mit dem Ziel, die wichtigsten Daten aus dem Waldökosystem zu erfassen und daraus Rückschlüsse zu ziehen.

Dazu hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft nun eine Broschüre veröffentlicht. Thema ist der Umweltwandel und seine Folgen - ausgewählte Ergebnisse des intensiven forstlichen Umweltmonitorings.

Die Broschüre kann hier nachgelesen werden: Am Puls des Waldes

 
Fotonachweis: Bild von Picography auf Pixabay 
Literaturnachweis: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (20.05.2020) - Am Puls des Waldes, Abgerufen 07.07.2020 von https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/puls-des-waldes.html
Bild von marcinjozwiak auf Pixabay
Bereits die 125 Ausgabe des LWF Aktuell stellt das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bereit. Die aktuelle Ausgabe widmet sich dem Thema "Wald unter Druck".
Dabei werden diverse Themen beleuchtet. So stehen Trockenheit und verschiedene Forstschädlinge im Fokus.
 
Themen sind in dieser Ausgabe:
Der bayerische Weg zu zukunftsfähigen Wäldern
Extremjahre im Laubwald
Die Zukunft der Kiefer in Franken
Risiken mindern durch Mischung
Das Risiko ist entscheidend: Baumarten betriebswirtscahftlich kalkulieren
Klimawandel aus Nord(west)en
Satelliten erfassen Waldschäden
Holzlogistik: Chancen und Risiken bayerischer Rundholzfrächter
Debarking Heads
Die Vögel in meinem Garten
Vier Jahrzehnte forstlicher Ressortforschung
Natura 2000 in die Fläche einbringen
Der Steigerwald auf dem Weg zum europäischen Kultruerbe-Siegel
Waldbewirtschaftung im Kleinprivatwald
Angespannte Ertragslage für Waldbesitzer
 
Das Heft findest du hier zum Download bzw. Anschauen: LWF-Aktuell 125 - Wald unter Druck
 
 
Fotonachweis: Bild von marcinjozwiak auf Pixabay

Bild von kate mockery auf Pixabay

Die Güte des Waldbodens ist nicht nur beim Waldkauf ein entscheidendes Kriterium, sondern auch bei der Waldpflege. Denn der Waldboden ist ein bedeutender Standortfaktor und auch maßgeblich für die Standorttauglichkeit bestimmter Baumarten verantwortlich. Beste Wachstumsvorraussetzungen bietet ein nährstoffreicher Boden, der feucht, aber nicht zu nass ist. Doch wie beurteilt man nun die Güte eines Waldbodens auch als Laie oder Waldneuling? Hier hilft der Blick auf den Boden und die dort wachsenden Pflanzen. Bestimmte Pflanzen zeigen zeigen durch ihr Vorkommen den aktuellen Bodenzustand an. Und so gibt der Blick auf die Pflanzen am Boden oft schnelle und eindeutige Aufschlüsse über die Bodenqualität. Diese Pflanzen werden auch als Zeigerpflanzen oder Indikatorpflanzen bezeichnet. Sie zeichnet aus, dass sie wenig Toleranz gegenüber einer Veränderung Ihrer Lebensbedingungen aufweisen. 

Tipp: Sollten Sie nicht alle Pflanzen am Waldboden erkennen, so fotografieren Sie diese einfach mit Ihrem Handy oder Ihrer Kamera. So können Sie daheim in Ruhe die verschiedenen Pflanzenarten nachschauen. Sind Sie dagegen ein kundiger Fachmann, dann schreiben Sie sich die Pflanzen am Besten auf, um daheim die Standortbedingungen in Ruhe durchschauen zu können. Hilfreich ist hier auch ein Lageplan, um so die verschiedenen Pflanzenarten gleich direkt einzuzeichnen.

Zeigerpflanzen für sehr guten Waldboden

  • Brennessel (wächst auf humusreichen Waldböden, starker Brennesselwuchs ist ein Zeiger für stickstoffreichen Waldboden)
  • Goldnessel (nährstoffreiche, feuchte Böden, wächste in lichte Wäldern, an Waldrändern oder in Staudengebüschen)
  • Neunblättrige Zahnwurz / Neunblatt-Zahnwurz (kalkliebend)

Zeigerpflanzen für guten Waldboden

  • Waldsauerklee (saure, kalkarme Waldböden, schattig, frische bis feuchte Stellen)
  • Waldmeister (frische, lockere, nährstoff- und basenreiche Böden, Zeiger für Lehmböden)
  • Schattenblümchen / zweiblättrige Schattenblume (schattige, humusreiche, nicht zu trocken)
  • Geflecktes/ Echtes Lungenkraut (frische, nährstoff- und basenreiche, meist kalkhaltige, steinige oder reine Ton- und Lehmböden)
  • Buschwindröschen (mäßig frische bis feuchte, nährstoffreiche, tiefgründige, lehmige Mullböden)
  • Gewöhnlicher Haselwurz (feucht, nährstoffreich und meist kalkhaltige Böden)
  • Wald-Sanikel (frischen bis mäßig trockenen, meist kalkreichen, basischen Stellen, meist auf Lehm-, seltener auch auf Schluffböden)
  • Wald-Bingelkraut (feuchter, nährstoff- und basenreicher, lockerer Boden an eher schattigen Standorten)
  • Zeigerpflanzen für schlechten Waldboden:
  • Heidelbeere (artenarmer, bodensauer-humoser, nährstoff- und basenarmer Boden)
  • Preiselbeere (sonnige und trockene Standorte auf saurem Rohhumusboden, nährstoffarmer leichter Sandboden)
  • Besenheide (Säurezeiger, kalkfreien Sanden, trockene, aber auch auf wechselfeuchte Böden)
  • Drahtschmiele (nährstoff- und kalkarmer, saurer Waldboden)
  • Gemeines Weißmoos (saurer, zumindest zeitweise vernässter, kalkfreier Standort)

Zeigerpflanzen für stark vernässten Waldboden

  • Torfmoos (nährstoffarmer, saurer Waldboden)
  • Binsen (sicker- bis staunasse, nährstoffreiche, meist kalkarme, mäßig saure Lehm- oder Torfböden)
  • Wald-Schachtelhalm (feuchte Böden oder Wasser, Kalkmeider)

 

Fotonachweis: Bild von Kate Mockery auf Pixabay

Dienstag, 26 November 2019 06:36

Die Robinie ist Baum des Jahres 2020

Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

Die Robinie polarisiert: Hoffnung im klimabedingten Waldumbau – andererseits invasive Baumart, die Naturkleinode bedroht. Die Baum des Jahres Stiftung informiert seit 30 Jahren die Öffentlichkeit über Belange, aber auch Probleme verschiedener Baumarten. Gemeinsam mit Schirmherrin Bundesministerin Julia Klöckner engagiert sich die Baum des Jahres Stiftung auch in diesem Jahr für Wald und Klima.

Zarte Fliederblätter und duftend weiße Blütenstände, die von zuweilen bizarr verzweigten Kronen herabhängen und helle Tupfer in die sommerlichen Wälder zaubern – wer könnte von dieser Schönheit etwas Schlechtes denken? Und doch – „mit Robinia pseudoacacia hat das Kuratorium Baum des Jahres eine Baumart gewählt, die die Gemüter von Naturschützern, Städteplanern und Forstleuten in Wallung bringt“, sagt die neue Deutsche Baumkönigin, Charlotte Baumann. Gefahr für wertvolle Naturräume Die vor über 300 Jahren in Mitteleuropa eingeführte Robinie ist für unsere heimische Flora eine Konkurrenz, denn sie ist eine Meisterin im Besiedeln der unwirtlichsten Lebensräume.

„Das Geheimnis ihres Erfolges steckt unter der Erde: Bakterien, die an der Wurzel leben, fixieren Luftstickstoff. Dieser reichert sich im Boden an – für stickstoffarme Naturräume wie Magerrasen oder Binnendünen bedeutet dies meist das Ende“, so die Deutsche Baumkönigin. Zwar ist der Anteil von Robinien in deutschen Wäldern mit etwa 0,1 Prozent gering, doch wo die Baumart sich etabliert ist sie nahezu unverwüstlich. Die Robinie steht daher auf der Liste der invasiven Baumarten. Zwei Seiten einer Medaille Und doch könnte die kontrovers diskutierte Art bei fortschreitender Klimaerwärmung erneut Hoffnungsträgerin werden: Salz- und immissionstolerant kommt sie gut mit städtischem Klima und schwierigen Bodenverhältnissen zurecht. Als Bienenweide ist sie in Zeiten des Insektensterbens eine bedeutende Protagonistin in der Gewinnung von Honig und spielt so eine wichtige Rolle bei der Bestäubung anderer Arten. Ihr zähes Holz weist eine hohe Witterungsbeständigkeit auf und stellt im Außenbereich eine ideale Alternative zu Tropenhölzern dar. Damit die Robinie bei der Mischung klimastabiler Wälder eine Rolle zu spielen kann, ist weitere intensive forstwissenschaftliche Forschung notwendig.

Was tun mit der Robinie? Halten sich ökologische Vor- und Nachteile also die Waage? Mit einem klaren (waldbaulichen) Konzept kann die Robinie eine attraktive Protagonistin bei der Energieholzerzeugung und als widerstandsfähiger Stadtbaum sein. Dass sie in sensiblen Naturräumen, ohne langfristige Abwehrstrategie zum Problem wird, ist ebenso deutlich. Charlotte Baumann: „Meine Aufgabe als Botschafterin der Robinie ist es, über die Kontroversen dieser Art zu informieren. Ich biete keine Lösungen an, aber eine von Menschen eingebrachte Art verdient, dass man ihrem Fall Gehör schenkt.“

Hintergrundinformation Die häufig mit der Akazie verwechselte Robinie (deshalb auch Scheinakazie) zierte im 17. Jahrhundert zunächst Barockgärten und Parks. Bald fand sie aufgrund ihres ungewöhnlich harten Holzes Verwendung im Grubenbau und Forstleute wagten die ersten Versuche sie im Wald einzubringen. Als Pionierbaumart beeindruckt sie durch ungewöhnlich schnelles Wachstum in den ersten Lebensjahrzehnten, enttäuscht aber bei der Stammqualität. Nichtsdestotrotz lässt sich das Holz vielfach verwenden: Es ist zäh, witterungsbeständig und auch heute noch beliebt für den Bau von Brücken, Spielplatzgeräten und Terrassenmöbeln.

 

Fotoverzeichnis: Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay
Literaturverzeichnis: Die Robinie ist Baum des Jahres 2020, Abgerufen 26.11.2019 von https://www.baum-des-jahres.de/ , Baum des Jahres –Dr. Silvius Wodarz Stiftung –21385 Rehlingen –www.baum-des-jahres.de

Logo Baum des Jahres

 
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